Als das berühmte Taschenmesser 1829 seinen Weg in das kleine Bergdorf im Aveyron fand, ähnelte es noch sehr dem berühmten spanisch-arabischen Messer, dem Navaja. Erst im Laufe der nächsten Jahrzehnte und etlichen Überarbeitungen nahm es seine heutige Form an. Bis dahin war es auch für die Messerschmiede ein regelrechter Lernprozess. Dabei wurde zunächst ein sehr großer Augenmerk auf die Funktionalität gelegt. Es sollte ein Messer sein, welches auf die Bedürfnisse der Menschen ausgelegt und somit alltagstauglich in Beruf und Freizeit war. Was mit einer Klinge in Salbeiblattform, Griffbeschalungen aus regionalen Hölzern und Hörnern und einer Ahle am Messer begann, endete später nach dem wirtschaftlichen Aufschwung der Region in großen Hochzeitsmessern mit edelsten Verzierungen und hochwertigen Griffbeschalungen aus Elfenbein. Aus der Mouche (Verriegelungsmechanismus) wurde die Biene und aus der Lame bourbonnaise die Yatagan-Kinge. Heute besinnen sich die Couteliers der Schmieden wieder dieser alten Traditionen und fertigen diese Messer aus der Entstehungszeit des berühmten Taschenmessers.